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03.03.2023 Wien

Re­so­lu­ti­ons­an­trag: So­li­da­ri­tät mit der Ju­gend

Solidarität

Gplus Wien unterstützt den Kampf der Jungend um ihre Zukunft

 

Um das Jahr 2050 werden die Durchschnittstemperaturen in Österreich um bis zu 8°C angestiegen sein. In den heißen, trockenen Sommern wird es etwa doppelt so vielen Tagen über 30°C wie bisher geben, auch Tage mit weit über 40°C. In den Wintern wird es weniger Schnee, damit weniger Tage mit Schneebedeckung und vermehrt Lawinenabgänge in einer Reihe von Wintersportorten geben.

Extreme Wetterereignisse werden häufiger zuschlagen, auch in Österreich: Orkane, Wirbelstürme, heftige Regengüsse mit der Folge von Erdrutschen und Überschwemmungen, heftige Hagelereignisse, Trockenheit und Waldbrände. Wir sehen solche Ereignisse in Europa jetzt schon, aber es werden viel mehr werden.

Unsere Landwirtschaft und unsere Forste kommen unter Druck. der Schädlingsbefall der Wälder wird sich ausdehnen. Unsere Seen verlieren zunehmend an Sauerstoff und damit an Wasserqualität. Die Biodiversität sowohl am Land als auch im Wasser wird rasant abnehmen. Wenn wir nichts gegen die Erderhitzung tun, werde diese Entwicklungen weiter fortschreiten, bis Todeszonen ohne Sauerstoff in unseren Seen und den Ozeanen entstehen.

 

Im globalen Süden, der großteils nichts oder kaum etwas zur Erderwärmung beigetragen hat, sind seine Folgen schon jetzt viel heftiger als in Europa. Es kommt zu extremeren Wetterkapriolen als bei uns. Der gewohnte Jahresrhythmus des Wetters, nach dem sich die Bäuerinnen und Bauern richten, wird erratisch. Viele bis vor kurzem noch fruchtbare Böden fallen der Desertifikation zum Opfer. Wüsten breiten sich aus. Die Menschen, die bis dahin dort lebten, müssen migrieren.

Zusammen mit der Eisschmelze an den Polen führt auch unsere Gletscherschmelze zu einer drastischen Erhöhung des Meeresspiegels. Können wir die Erderhitzung nicht bei höchsten 2°C stoppen und ebenso wenig die Treibhaus-Emissionen, könnte das ostantarktische Eisschild, eine der größten Eismassen der Welt, so weit schmelzen, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2300 ein bis zwei Meter steigen.

Aber schon ein um wenige Zentimeter höherer Meeresspiegel würde ganze Länder und Landstriche überfluten, so etwa die Inselstaaten Ozeaniens wie Tuvalu, Tonga oder die Marshall Inseln und weite Küstengebiete von Bangaldesch, Ägypten, Pakistan, Indonesien, Thailand, den Malediven, aber auch Bereiche der USA wie die Küstenbereiche Floridas und die Küstenregionen an der Nordsee von Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark und Großbritannien.

Zudem setzt der Auftauprozess des Permafrosts große Mengen an CO2 frei. Das wiederum beschleunigt die Erderhitzung und damit die verheerenden Folgen weiter.

 

Das muss gestoppt werden! Jetzt. Denn wir wollen unseren folgenden Generationen keine kaputte Erde hinterlassen, auf der viele Gegenden unbewohnbar sind, die Biodiversität so geschrumpft ist, dass die Menschheit nicht mehr ernährt werden kann (Jetzt ginge das noch mit kleinteiliger ökologischer Landwirtschaft und weniger Fleisch und Verschwendung!) und Mensch und Tier an der Hitze sterben.

 

Deshalb möchten wir unsere Solidarität mit der Jugend, die jetzt um ihre Zukunft kämpft, ausdrücken und schließen uns der Forderungen von Fridays for Future (https://fridaysforfuture.at/forderungen) an.

 

Für Wien fordern wir Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen und zur Anpassung an den Temperaturanstieg, die besonders wichtig für ältere Menschen sind u.a.:

  • Deutliche Reduktion des individuellen Autoverkehrs durch Reduktion der Flächen dafür – Umwandlung von Autofahrspuren in Rad- und Gehwege und Aufenthaltsflächen.
  • Förderung der Nahversorgung im Grätzl, einerseits damit weniger Autoverkehr hin zu Supermärkten und Einkaufszentren stattfindet und andererseits, damit ältere (und auch jüngere) Menschen in der Hitze nicht weit gehen müssen, um einzukaufen.
  • Baumpflanzungen, wo immer das möglich ist, insbesondere auf größeren Plätzen und an breiteren Straßen, möglichst rasch, damit die Bäume bald Schatten und Kühlung spenden können, und viele Bänke und Sitzgelegenheiten darunter.
  • Kühlung durch Wasserspiele auf Plätzen und in Parks.
  • Beratung und Unterstützung beim Umstieg aus der Gasheizung (Therme) auf eine klimafreundliche Heizung.
  • Möglichkeiten für Senior:innen mit geringem Einkommen, sich in klimafreundlich gekühlten Räumen zu treffen und ohne Konsumzwang dort zu verweilen.

Und ganz konkret:

 

  • Umsetzung des Grünen Projekts für die Zweierlinie im Bereich hinter dem Rathaus mit Reduktion der Fahrspuren, großzügigen Baumpflanzungen, breiten Radwegen, viel Platz zum Flanieren, Bänken zum Ausruhen unter Bäumen (https://wien.gruene.at/zweierlinie/) und noch mehr ähnliche Projekte.

 

Begründung

Wir sind mitverantwortlich. Wir hatten bisher ein gutes Leben. Die jungen Menschen sollen das auch haben, und zwar weltweit. Dazu braucht es Klimagerechtigkeit – zwischen Jung und Alt, zwischen Reich und Arm, zwischen Frauen und Männern. Wien, Österreich, die EU und alle anderen reichen Industrieländer, die die Erderwärmung verursacht haben, müssen die Verantwortung für die Folgen übernehmen. Sie müssen handeln, und zwar JETZT.

Resolution eingebracht an die Generalversammlung von Gplus Wien am 24.2.2023 von Eva Lachkovics, Molly Wurth, Conny Schmeller, Michael Schmid, Brigitte Schimmerl. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Schreiben
Redaktion Generation plus [email protected]
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