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03.04.2025 Oberösterreich

Wan­de­rung für den Frie­den in Linz

Friedenswanderung am 23. März 2025 in Linz /Schillerpark - Rede von Doris Eisenriegler

Am 23. März 2025 fand in Linz die Wanderung für den Frieden statt. Die Veranstaltung begann um 14 Uhr im Schillerpark bei der Skulptur “Das andere Buch” in der Nähe der Landesbibliothek. Nach einer einleitenden Begrüßung durch Doris und Eveline Steinbacher wurde die Bedeutung des Denkmals hervorgehoben, das für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit steht.

Im Anschluss begab sich die Gruppe zum Menschenrechtsbrunnen am Friedensplatz (Seilerstätte-Magazingasse), wo Renate Lehner über die Bedeutung der Menschenrechte und die Lehren aus der Geschichte sprach. Dieses Mahnmal erinnert an die universellen Werte der Menschenwürde und Gerechtigkeit.

 

Ein weiterer wichtiger Halt war die Stele in der Herrenstraße, die den Opfern des Holocaust gewidmet ist. Hier wurde besonders der unzähligen Menschen gedacht, die durch das nationalsozialistische Terrorregime verfolgt und ermordet wurden.

 

Am Alten Markt machte die Gruppe Halt bei der Bodenmarkierung der ehemaligen Synagoge, die von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Die Erinnerung an dieses tragische Kapitel der Stadtgeschichte wurde in einer kurzen Ansprache betont.

 

Ebenfalls Teil der Route war die von den Nazis errichtete Nibelungenbrücke, die als Symbol der Ideologie des Regimes gilt und an die propagandistische Architektur dieser Zeit erinnert.

 

Ein weiterer zentraler Punkt war das Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit beim Neuen Rathaus, wo Susanne Müller über die Bedeutung von gewaltfreiem Widerstand und Zivilcourage sprach.

 

Den Abschluss der Wanderung bildete das Mahnmal zu Ehren der Opfer des Nationalsozialismus am Bernaschekplatz in Urfahr. Hier wurde in einer bewegenden Schlussansprache noch einmal die Notwendigkeit betont, sich gegen jede Form von Faschismus und Diskriminierung zu engagieren.

 

Hier die Reden von Doris Eisenriegler und Renate Lehner, die sie an dem Nachmittag bei der Wanderungen vortrugen:

 

Homopax / RENATE LEHNER OBFRAU GPLUS LINZ

„Friede ist der allgemeine Zustand zwischen Menschen, sozialen Gruppen oder Staaten, in dem bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten Normen ohne Gewalt ausgetragen werden“ (Definition nach Wikipedia).

Um einen solchen Zustand herzustellen, bedürfte es eines evolutionären Schrittes der Menschheit, der jedoch bis dato ausgeblieben ist. Trotzdem gibt es Menschen, die diesen Schritt bereits vollzogen haben und sich je nach ihren Kräften und Mitteln dafür einsetzen, dass den abscheulichen Kriegs- und Gewalthandlungen ein Ende gesetzt wird. Welche Chancen haben friedensbewegte Menschen für eine nachhaltige Veränderung im Sinne eines Lebens in Sicherheit? Stehen dem nicht grenzenlose Machtgelüste, kapitalistische Interessen (Rüstungsindustrie) und ökologische Ausbeutung entgegen? Werden da nicht Feindbilder geimpft, wo einige wenige bestimmen, was gut und was böse ist? Es ist aber nicht die Zeit für Resignation und Pessimismus! Es ist vielmehr Zeit zum Aufstehen, Aufzeigen und laut nach Weltfrieden zu rufen, je nach individueller Möglichkeit. Permanente Überzeugungsarbeit ist vonnöten.

 

So wie sich letztens eine Welle zur Verteidigung der Demokratie gegen rechts gebildet hat, so kann auch die Friedensbewegung wachsen und beeinflussen. Es geht darum, sich für Frieden, gewaltfreie Konfliktlösung und Verhandlungen einzusetzen und sich nicht von fadenscheinigen Gegenargumenten bis hin zu Vorwürfen beeindrucken zu lassen. Friedensbewegte Menschen sind weder Antisemiten noch haben sie Verständnis für Terrorakte!

 

In Österreich als neutralem Staat könnte die Regierung einiges dazu beitragen, wenn sie den Mut dazu aufbrächte! Konkret: am 2. März 2024 fand in Ried im Innkreis ein Treffen friedensbewegter Frauen statt. Nicht nur die Tränen der aus Palästina stammenden Frauen, sondern auch der aufrichtige Wille zum Handeln spornten eine umfangreiche Ideenfindung an. Es sind regionale Aktionen geplant und das ist gut so!

 

REDE DORIS EISENRIEGLER / OBFRAU GPLUS OÖ

Wir sind besorgt. Wir stehen an einer Zeitenwende, in der sich 3 alte weiße Männer anschicken, die Welt neu aufzuteilen. Mit der zunehmenden Verknappung von Ressourcen und enormer Aufrüstung steigt die Gefahr eines großen Krieges wie wir ihn seit 80 Jahren nicht mehr erlebt haben.  Nicht zuletzt im eigenen Interesse fordern wir die Beendigung aller Kriege und damit des Massensterbens und der großräumigen Umwelt-Zerstörung. Frauen sind in besonderem Maße Opfer von Kriegshandlungen durch systematische Vergewaltigungen und Folter.

 

Wir – die Frauen für den Frieden – sehen uns in der Tradition der Friedensbewegung. Kein Nationalismus, keine (Rück)Eroberung von Land rechtfertigt den Tod hunderttausender junger Soldaten und Tausender Zivilist:innen. Keine wie immer formulierte Begründung rechtfertigt die Zerstörung der Städte und den gewaltigen Ressourcenverbrauch dieser Kriege die sämtlichen Bemühungen um eine Bewältigung auch der Klimakrise Hohn spricht! 530 Liter Diesel auf 100 km verbraucht ein Leopard-Panzer, ein moderner Kampfjet verbrennt pro Stunde 2000 bis 6000 Liter Kerosin!

 

Absurdität am Rande: Aufrüstung und Zerstörung bringen Wirtschaftswachstum. Unsere kapitalistische Wirtschaft wird von der Not von Millionen Menschen profitieren! Und während immer mehr Menschen am Rande oder in absoluter Armut leben, gehen hunderte Milliarden in die Rüstungsindustrie

Flucht und Migration sind die Hauptthemen rechter und faschistischer Parteien. Aber nicht Menschenrechtsverletzungen und geschlossene Grenzen werden das Problem lösen. Europa muss vielmehr alles tun, um die zahlreichen Krisenherde der Welt zu befrieden wenn es tatsächlich die Flüchtlingsströme verhindern möchte. Mauern werden da nichts ausrichten. Die Menschen werden und müssen zu uns kommen wenn sie überleben wollen!

 

Wir fordern die neue Bundesregierung auf, nicht mit dem Migrationsthema politisches Kleingeld zu machen, sondern stattdessen sich auf diplomatischer Ebene für eine Friedens-Offensive zu verwenden. Österreich als neutrales Land wäre prädestiniert dafür und hat auch eine lange diesbezügliche Tradition!

Wehren wir uns mit aller Kraft gegen das Wiederaufleben faschistischen Gedankenguts, welches wir schon überwunden geglaubt haben – und autoritärer Gefährdung unserer Demokratien!

“Die Waffen nieder” hat es schon vor über 100 Jahren geheißen. “Die Waffen nieder” rufen wir auch heute!, und wir werden immer lauter!

 

 

Doris Eisenriegler Portrait
Doris Eisenriegler

Obfrau der Generation plus OÖ, Finanzreferentin der Generation plus Österreich

[email protected]
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